Atemfrequenz 30.000
Von Bernd Festerling
Der Mensch ist das Wesen, das uns als Nutznießer einer Wohnungslüftungsanlage am meisten interessiert. Aber es gibt da noch andere Hausgenossen…
Hätten Sie’s gewusst? 30.000 Mal atmet der Mensch ein und aus. 30.000 Mal in 24 Stunden!
Ihm selbst bleibt die beachtliche Leistung seiner Atemorgane oft verborgen. Auch Begriffe wie die sogenannte Vitalkapazität – der Experte versteht darunter das Luftvolumen, das bei maximaler Ein- und Ausatmung bewegt wird (4 Liter, abhängig von Alter und Geschlecht) – sagen nur den wenigsten von uns etwas. Deutlich mehr Aussagekraft besitzen die Verbrauchswerte der Spezies Mensch: Beim Gehen, einer Aktivität, die in heimischen Wänden durchaus vorkommen soll, nimmt der Bewohner 1.000 Liter Luft auf, pro Stunde. Beim Schlafen sind es immerhin noch 280 Liter. Da sage noch einer, Ruhen sei Nichtstun. Wehe dem, der nicht auch nächtens ausreichend Sauerstoff um sich hat!
Vier-Zimmer-Wohnung in der Brust
Diese erstaunlichen Mengen an Luft und Sauerstoff müssen vom Organismus auch aufgenommen werden. Dafür hat sich die Natur nun wirklich Großes einfallen lassen: Auf 90 Quadratmetern breiten 850.000.000 Lungenbläschen ihre innere Oberfläche aus. Zur Anschauung: 90 Quadratmeter misst eine schöne Vier-Zimmer-Wohnung. Wer genau braucht die viele Energie? Zu allererst natürlich die Arbeiter des Körpers: die Muskeln. Richtig überraschend sind aber die Werte eines ganz anderen Organs – des Gehirns nämlich. Relativ zu seinem Gewicht benötigt es ganze 20 Prozent des gesamten Sauerstoffbedarfs des Körpers. Seltsam, wo das Gehirn doch gar keine Muskeln hat...
Heute schon gegähnt?
Sauerstoffmangel in unserer Schaltzentrale hat Folgen. Beispielsweise das gefürchtete Gähnen – glaubte man früher. Neuere Studien sehen eher Müdigkeit als eine Ursache, was wiederum ziemlich sicher mit schlechter Luft zusammenhängt. Studien, die Gähnen in Häusern mit und ohne kontrollierter Wohnungslüftung untersuchen, sind nicht bekannt. Eines jedoch ist sicher: Mit einer Lüftungsanlage gibt es, neben viel Komfort, keine dicke Luft. Zeit zum durchatmen! Übrigens sind 30.000 Atemzüge des Menschen in 24 Stunden noch gar nichts. Der gemeine Erlenzeisig bringt es locker auf 300.000! Und denken Sie bitte auch daran, wenn Ihnen dieser Vogel zufliegt: Der neue Hausgenosse ist Frischluft gewöhnt.