Wie funktioniert kontrollierte Wohnraumlüftung?
Es gibt für alle Anforderungen eine Vielzahl von Systemen. Die Anlagen funktionieren im Prinzip gleich: Mit einem kompakten Ventilatorensystem werden die verbrauchte Raumluft und mit ihr Feuchtigkeit, Schadstoffe und Gerüche abgesogen. Es entsteht ein leichter, für den Menschen nicht spürbarer Unterdruck. Frische, oft gefilterte Luft strömt von außen nach. Dieser Luftwechsel wird automatisch vollzogen, das Fenster bleibt zu. Alle Lüftungsanlagen lassen sich relativ einfach und unauffällig in das Wohndesign integrieren.
Dezentrale Wohnraumlüftung für jedes Heim
Experten unterscheiden zwischen dezentraler und zentraler Wohnungslüftung. Dezentrale Anlagen werden in einzelnen Räumen unabhängig voneinander, meist in der Gebäudeaußenhülle, installiert. Der Eingriff in die Bausubstanz ist gering und somit für jede Wohnung geeignet. Dieser Anlagentyp kann mit einer sogenannten Wärmerückgewinnung versehen werden: Die Wärmeenergie der abgesogenen Raumluft wird mittels eines Wärmetauschers zur Erwärmung der frischen Außenluft genutzt. Alternativ können die Lüftungsöffnungen von dezentralen Anlagen ohne Wärmerückgewinnung so platziert werden, dass die frische Außenluft an der Heizung vorbeiströmt und erwärmt wird.
Zentrale Wohnraumlüftung für Neubau und Altbau
Bei zentralen Anlagen zur kontrollierten Wohnraumlüftung wird die gesamte Belüftung bzw. Entlüftung des Hauses von einem zentralen Ort im Haus geregelt. Das Herz der Anlage findet meist im gedämmten Dachboden, Keller oder auch in einem Küchenschrank Platz. Von dort sind alle Wohnräume durch ein Rohrsystem verbunden. Der Eingriff in die Bausubstanz ist höher als bei dezentralen Systemen. Deshalb sollte zentrale Wohnungslüftung beim Neubau von Anfang an mitgeplant werden. Für Bausanierungen im Altbau ist die zentrale moderne Wohnungslüftung ebenso geeignet. Auch hier gibt es Anlagen mit und ohne Wärmerückgewinnung. Durch die zentrale Steuerung können zentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung besonders effizient die Wärme aus der Abluft zurückgewinnen. Heizkostenersparnisse von 30 bis 50 Prozent sind möglich.
Erweiterungen erfüllen individuelle Wünsche
Anlagen der modernen Wohnungslüftung sind auch mit Komponenten zur Feuchterückgewinnung erhältlich. Was paradox klingt, macht zu manchen Jahreszeiten Sinn: Die Feuchte soll eigentlich aus dem Gebäude hinaus, im Winter jedoch kann die Luft unangenehm trocken werden. Dann nutzen bestimmte Gerätetypen die Feuchte aus der Abluft zur Feuchteanreicherung der Zuluft. In heißen Sommermonaten können andere Geräte die zugeführte Luft abkühlen und so eine angenehme Raumtemperatur schaffen.